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Origin Trip: Panama

01.08.2022
Kategorien: Origin Trips
Tags: Panama
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Origin Trip: Panama

Ankommen in Panama

Wir reisten von Costa Rica, wo wir weitere Kaffeefarms besuchten, nach Panama. Mehr zu Costa Rica folgt in einem separaten Beitrag. Unsere Mission in Panama war, den ersten Kaffee aus diesem Land für unser Sortiment zu finden. Vor der Reise hatte wir uns bereits durch eine Vielzahl an Muster von verschiedenen Farms gecuppt, so dass wir auf dieser Reise ziemlich gezielt vorgingen.


An der Grenze zu Panama in Paso Canoas angekommen, stellten wir plötzlich fest, dass wir irgendwie schon in Panama waren, obschon wir unser Mietauto noch in Costa Rica zurückbringen mussten. Nach einigen Runden schafften wir es schliesslich, wieder inoffiziell zurückzureisen und unser Auto zurück zu geben. Einige Stempel und Dokumente später konnten wir die Grenze zu Fuss überqueren.


Die Reise vom Grenzübergang nach David war weniger problematisch. Zahlreiche Kleinbusse, die dahin fuhren, warteten gleich nach der Grenze. In David holten wir nach dem Check-in im Hotel dann auch gleich unseren nächsten Mietwagen ab.

Finca Don Benjie

Finca Don Benjie

Als wir die beeindruckend schöne Finca Don Benjie erreichten, wurden wir von Emilio begrüsst, der seit vier Jahren als Farm Manager dort arbeitet. Er und ebenso 15 weitere Personen, die das ganze Jahr durch dort arbeiten, wohnen ausserdem auch auf der Farm. Während der Erntezeit stossen ca. 45 weitere Arbeiter*innen hinzu. Von den zahlreichen auf der Farm angebauten Varietäten mag Emilio Orange Bourbon besonders, da sie in der Region etwas weniger verbreitet ist, obschon damit grossartige Kaffees produziert werden. Die Farm ist äusserst schön und gepflegt und auf den Hügeln sind nebst Kaffee auch viele tropische Pflanzen zu finden.
Finca Don Benjie 2

Auf der Finca gibt es sogar einen kleinen Fussballplatz für die Angestellten, die während unserem Besuch auch gerade am Fussballspielen waren.


Stefan Arwed Müller hatte die Farm gekauft, als der Vorbesitzer, ein Doktor, starb. Davor gehörte sie einer Amerikanerin, die in Panama als Pionierin bei der Produktion von Specialty Coffee galt. 2020 gewann die Farm den dritten Platz bei Best of Panama, einem Qualitäts-Wettbewerb, der dem internationalen Cup of Excellence ähnelt. Don Benjie verkauft nebst Rohkaffee auch bereits gerösteten Kaffee, der in der Nähe geröstet wird.

Corpachi & Ponderosa

Edgar Gutiérrez erwartete uns auf seiner eigenen Farm Corpachi Coffee Co, als wir da etwas verspätet eintrafen. Edgar ist Teil einer neuen Generation von jungen Kaffeeproduzent*innen in Chiriquí. Der Betrieb wird zwar primär von ihm selbst geführt, doch auch seine Frau und Tochter kennen sich mit Kaffee inzwischen gut aus und unterstützen ihn bei seiner Leidenschaft und Arbeit. Seine Tochter ist noch keine zehn Jahre alt, aber schon sehr interessiert und wenn sie hie und da ein bisschen Kaffee zu Trinken erhält, ist sie ziemlich wählerisch. Während seine Familie während unserem Besuch mehrheitlich Spanisch sprachen, war die Unterhaltung mit Edgar in Englisch für uns deutlich einfacher als auf Spanisch und wir konnten so etwas besser über die Details der Verarbeitung oder über Aromen sprechen.

Corpachi & Ponderosa 2

Edgar zeigte uns nebst seiner eigenen Farm auch Ponderosa Coffee Estates, wo er nebst der Arbeit auf seiner eigenen Farm seit 2018 als Processing Manager arbeitet. Auf seiner eigenen Farm Corpachi hat er innerhalb der letzten fünf Jahren 3.5 Hektaren mit Kaffee bepflanzt, dieses Jahr folgen drei weitere Hektaren. Beide Farms waren ursprünglich in der Rinder-Wirtschaft tätig und beide legen sie mehr und mehr Wert auf den Anbau von Kaffee. Und eigentlich hatten sie nur angefangen, Kaffee anzubauen, um den Boden zu rehabilitieren, der von den Rindern reichlich gelitten hatte. Die geernteten Kaffeekirschen wollten sie ursprünglich einfach verkaufen, statt selber zu verarbeiten. Sie waren jedoch schnell fasziniert von der Welt des Kaffees und es kam – zum Glück – alles ganz anders.

Corpachi & Ponderosa 3

Bis vor Kurzem haben sie ihre Kaffees nur als «Naturals» verarbeitet, oft auch in Kombination mit anaerober Fermentation bzw. Carbonic Maceration. Kürzlich hat Edgar aber bei einigen Lots auch damit begonnen, diese mit dem gewaschenen Prozess zu verarbeiten.

Der Kaffee wird in Gewächshaus-ähnlichen Konstruktionen auf den Farms getrocknet und einige Kaffees werden mit einem Luft-Entfeuchter in einem Raum noch zusätzlich getrocknet.

Sowohl auf Corpachi als auch auf Ponderosa werden zahlreiche verschiedene Varietäten von Arabica angebaut, darunter sind etwa Caturra, Pacamara, Gesha, Sidra oder Venecia. Edgars Lieblings-Varietät ist Venecia, erzählte er uns, da sie in der Region oft vom omnipräsenten und weltbekannten Gesha übersehen wird. Dennoch trinkt er auch fast täglich Gesha und zuhause auch viel Pacamara.

Corpachi & Ponderosa 4

Dieses Jahr pflanzten sie auf Corpachi mehr und mehr native Bäume, welche gut sind für die Biodiversität und den Kaffeepflanzen Schatten geben. Edgar mag besonders den Poro-Baum, der bekannt dafür ist, die Mineralisation der Erde zu verbessern. «Er nimmt den Stickstoff aus der Luft und führt ihn dem Boden zu», sagt Edgar darüber, und dank diesem Effekt muss er weniger düngen. Wenn gedüngt wird, dann mehrheitlich mit Bio-Dünger, dasselbe gilt für den Einsatz von Pestiziden und Fungiziden. Wenn doch mal chemische verwendet werden, dann nur solche, die dem Boden nicht schaden, sondern ihm Nährstoffe zuführen. Edgar besucht oft andere Kaffeeproduzent*innen in Panama und im Ausland, etwa in Kolumbien oder Costa Rica. Das offene Teilen von Informationen mit Anderen und das gegenseitige Lernen ist für ihn zentral.

Vor einiger Zeit hat er auch mit dem Rösten von Kaffee begonnen und röstet seither mit einer kleinen, elektrischen Maschine. Einerseits röstet er Samples für die eigene Evaluierung der Kaffees und wie sich diese über die Zeit entwickeln, andererseits verkauft er auch kleine Mengen an geröstetem Kaffee an Leute aus der Region.


Während unserem Besuch waren die ersten Kaffees bereits verarbeitet, weitere folgten. Einige Wochen später evaluierten wir erneut zahlreiche Muster von Finca Don Benjie, Corpachi Coffee Co und Ponderosa Coffee Estates.

Ponderosa Sidra

Wie immer war die Entscheidung schwierig. Schliesslich überzeugte uns der Kaffee der Sidra-Varietät von Ponderosa dank seinen fruchtigen und floralen Noten und einer tollen Süsse am meisten. Von diesem Lot wurden nur 15kg produziert, daher ist der Kaffee nur für kurze Zeit in unserem Sortiment. Die kleine Menge, die Sidra-Varietät, die Sorgfalt in der Verarbeitung und die hohe Qualität sorgen für einen hohen Preis. Aufgrund der stark limitierten Verfügbarkeit und des Preises, entschieden wir uns, den Kaffee in 100g-Beutel anzubieten statt in unseren normalen 250g-Beuteln.

Wir hoffen du geniesst diesen Kaffee genau so sehr, wie wir sowohl den Kaffee als auch unsere Reise nach Panama genossen.