Die Farm mit dem Namen La Confianza befindet sich im Dörfchen Las Pirias, etwa 40 Minuten entfernt vom Chirinos-Distrikt in der Provinz San Ignacio, die wiederum in Cajamarca liegt. Jose Angel Espinoza Caruajulca betreibt die Farm zusammen mit seiner Frau, Edita Peralta, und mit der Hilfe ihrer Söhne. Neben der etwa zwei Hektaren grossen Farm La Confianza betreiben sie auch zwei weitere Farms und damit eine Gesamtfläche von ungefähr zehn Hektaren.

«Wir wuchsen mit Kaffee auf», sagt Edita und fügt an: «Unsere ganze Familie arbeitet mit Kaffee». In der Familie eng zusammenzuarbeiten ist für das Paar sehr wichtig. Sie haben vier ältere Söhne, die bereits ausgezogen sind, sowie vier weitere Kinder, die noch unter ihrem Dach wohnen. «Die Kleinen sehen, was uns der Kaffeeanbau bringt und dass ihre älteren Geschwister ihre eigenen Farms haben – und sie wollen dasselbe tun. Sie wollen nicht zur Schule gehen, sondern endlich auf der Farm arbeiten», sagt Edita. Die Eltern stellen aber sicher, dass ihre Kinder zuerst die Schule abschliessen: Obschon sie selbst auf Kaffee-Farms aufgewachsen sind und diese Erfahrung ihnen geholfen hat, sich viel Wissen anzueignen und selbstständig zu arbeiten, ist ihnen formelle Bildung sehr wichtig.

Einer ihrer älteren Söhne ist Ingenieur und hilft ihnen beim Dünge-Prozess. Er brachte dem Paar viel bei über biologischen Qualitätsdünger und darüber, wie dieser korrekt und effizient eingesetzt wird. Dank guten Anbaupraktiken, biologischem Dünger und der Höhenlage kann auf La Confianza fast das ganze Jahr über Kaffee produziert werden, was doch ziemlich ungewöhnlich ist. Nebst Caturra bauen sie auch einige weitere Arabica-Varietäten an und produzieren damit gut drei Tonnen Kaffee pro Jahr. Kürzlich haben sie einige neue Varietäten gepflanzt, zum Beispiel auch Geisha, und neue, erhöhte «Trocknungsbetten» gebaut, so dass sie nun über 500 Kilogramm Kaffee auf einmal trocknen können.

Während der letzten paar Jahre wurde die Verarbeitung von Kaffee auf La Confianza fast komplett auf die Natural-Methode umgestellt. Obschon das ständige Bewegen des Kaffees und das Kontrollieren der Temperatur während der Trocknung einen Mehraufwand darstellt, sparen sie sich die Arbeit von anderen Arbeiten, die wegfallen, und ausserdem eine ganze Menge Wasser.

Nach der Ernte werden die Kaffeekirschen auf den Trocknungsbetten ausgelegt und während 8-15 Tagen getrocknet, bevor sie auf die Terrasse verschoben werden, wo die Trocknung abgeschlossen wird. Die Familie folgt einem strikt definierten Prozess, was in einer exzellenten Qualität resultiert, die von Ernte zu Ernte sehr gleichmässig bleibt.

Neben Kaffee und Familie haben Angel und Edita eine weitere grosse Passion: die Imkerei. Was als kleines Spassprojekt auf der Seite begann, wurde für sie zu einem wichtigen Nebeneinkommen. Heute haben sie, verteilt auf ihre drei Farms, über 20 Bienenstöcke. Angel sagt dazu: «Ich baue Kästen für die Bienenstöcke, um den Bienen Schutz vor Witterung zu bieten». Und Edita fügt hinzu: «Dank der Bienen können wir Kaffee ernten. Bienen reisen weit und bestäuben die Blüten unserer Kaffeepflanzen. Sie helfen uns und unserem Planeten.» Als erfahrene Kaffeeproduzierende verstehen und schätzen sie die Umgebung, in der sie leben, und verstehen, welche Wichtigkeit die Erhaltung der Biodiversität hat.

Dieser Kaffee wurde von Origin Coffee Lab exportiert. Die Familie arbeitet seit über fünf Jahren mit dem Unternemen zusammen, das sie auch dabei unterstützt hatte, die Qualität ihres Kaffees anzuheben, und schätzt die Zusammenarbeit sehr. Gerne besuchen sie auch das Lab, nehmen an Cupping-Sessions teil und trinken zusammen guten Kaffee. Wir haben den Kaffee von Angel und Edita nun das zweite Jahr in Folge gekauft und die beim ersten Kauf noch sehr kleine Menge gleich verdoppelt.

Dieser als Natural verarbeitete Kaffee überzeugte uns mit seiner schönen Säure, den Noten von roten sowie tropischen Früchten, einer wunderbar weinartigen Aromatik und sehr viel Süsse.